Grundinstandsetzung der linken Kammer & des Vorhafens der Schleuse Aldingen (ARGE)

Die Schleuse Aldingen besteht aus einer Doppelschleuse am rechten Ufer des Neckars. Die erste Schleuse (linke Kammer) wurde 1938 fertig gestellt, Anfang der fünfziger Jahre wurde landseitig die zweite (rechte) Kammer ergänzt. Die nutzbaren Kammerabmessungen betragen ca. 110 m x 12 m. Die Schleuse weist eine Hub-/Fallhöhe von 3,60m auf. Die maximale Höhe der Kammerwand beträgt ca. 7,80 m. Wehrseitig der linken Kammer schließt im Ober- und Unterwasser eine ca. 3,50 m breite Trennmole an.


An den teilweise nun fast 80 Jahre alten Anlagen sind deutliche Schäden sichtbar, die eine grundlegende Instandsetzung der Schleuse erforderten. Dies gilt sowohl für den Massivbau als auch für die Schleusentore und die Anlagentechnik. Gemeinsam mit unserem ARGE-Partner Züblin Stahlbau GmbH (Niederlassung Sande) wurden zunächst nur die linke Schleusenkammer und die oberwasserseitige Trennmole durch Einbau einer Vorsatzschale und Erneuerung der Schleusenplattformen (Planien) grundinstandgesetzt. Die ausgeschriebene Baumaßnahme umfasste auch die Demontage des vorhandenen Verbundsystems im Oberwasser, eine Verschiebung des linken Obertores um ca. 3,90 m in Richtung Oberwasser sowie die Erneuerung der Schleusentore und Anlagentechnik. Zusätzlich beinhaltete die Ausschreibung Maßnahmen zur Instandsetzung des oberen Vorhafens von Ne km 172,075 bis Ne km 172,628, welche sich in 3 Teilmaßnahmen (Böschungssicherung, Errichtung Startplatz, Bootsschleppe) gliederten.

Die Baumaßnahme wurden in zwei Bauphasen durchgeführt.
In der ersten Bauphase wurde der Obere Vorhafen, Teile der rechten Kammer und das Schleusengelände bearbeitet. Im Oberen Vorhafen wurde die komplette Böschung instandgesetzt, diese Arbeiten erfolgten vom Wasser aus. In diesem Zuge wurden neue Anlegestellen für Binnenschiffe und Zugangswege erstellt. Die landseitige Schleusenwand wurde mittels Verankerungen ertüchtigt, damit größere Lasten entlang der Kammer getragen werden können. Auf dem Schleusengelände wurde die Zufahrt neu gestaltet und ein kompletter Bodenaustausch inklusive Straßenbau durchgeführt. An den Häuptern wurden Kranstellplätze inklusive Tiefgründungen hergestellt.
In der zweiten Bauphasen wurde die linke Schleusenkammer instand gesetzt. Bevor die umfangreichen Abbruch- und Betonarbeiten erfolgen konnten, mussten etwa 60 Verpressanker entlang der Kammerwände gesetzt werden, damit überhaupt ein Abbruch in der trockenen Kammer erfolgen konnte. Diese Anker wurden mit einem 15to schweren Ankerbohrgerät von einer Behelfsbrücke aus gebohrt. Diese Brücke lag quer über der Schleusenkammer und war fahrbar, sodass ein aufwendiges Umsetzen mittels Mobilkränen nicht notwendig wurde. Erst nach Abschluss dieser Arbeiten konnte der komplette Betonabbruch der Vorsatzschalen, Planien, Drempel, Bremsbalken beginnen. Anschließend erfolgte die Installation der Schleusenausrüstungen, damit schlussendlich die Beton- und Stahlbetonarbeiten erfolgen konnten. Als Besonderheit sei hier erwähnt, dass die Abstimmungen zu den Betonrezepturen in direkter Zusammenarbeit mit der BAW in Karlsruhe erfolgte. Besondere Schnittstellen waren die Abstimmungen mit der E-Technik und dem Stahlwasserbau. Am Ende der Maßnahme konnten die Schleusentore inklusive Maschinentechnik, die Seilstoßschutzanlage, die Kabelwege und Nachrichtentechnik installiert werden.

Ort:

Remseck am Neckar

Bauzeit:

11.2015 bis 01.2021

Auftraggeber:

Wasserstraßen-Neubauamt Heidelberg

Auftragssumme:

11.000.000 €

Gewerke:
  • Erdbau
  • Spezialtiefbau
  • Abbrucharbeiten
  • Injektionsarbeiten
  • Beton- und Stahlbetonarbeiten
  • Rückverankerung
  • Stahlbau
  • Schleusenausstattung
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stahlwasserbau
  • Maschinenbau